Die nördlichste Strasse

Reisezeit: 01. - 08. August 2017 Wetter: Bewölkt, Sonne, Wind, Regen 6° - 28 °C Staaten: Alaska
Die Versorgung der Erdölfelder in der Region Prudhoe Bay und der Trans-Alaska-Pipeline wird durch regen Truckverkehr auf der langen Piste mit nur wenigen geteerten Abschnitten aufrechterhalten. Erst seit 1995 darf die Strasse bis Deadhorse vom Privatverkehr befahren werden. Bei solchen Megatransporten bleibt kaum Platz für uns.
Es ist sehr steil, kein Wunder dass es im Winter immer wieder zu tödlichen Unfällen kommt. Wenn wir uns vor- stellen bei minus 40°C im Schneesturm einen 60 Tönner hier durch zu steuern, überkommt uns das Grauen.
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© fotos & text by e + w. burger, 2024
Der Dalton Highway führt durch die Taiga, die Brooks Mountains, die Tundra und über den Polarkreis bis zum Nordpolarmeer. Die auch als Haul Road bekannte Strasse wurde Mitte der 1970er Jahre als Transportweg für den Bau des nördlichen Teils der Trans-Alaska-Pipeline angelegt. In nur 5 Monaten wurde die 803 km lange Strasse gebaut.
Ausser dem silbernen Band der Pipeline und der Road gibt es über hunderte von Kilometern kein Zeichen von Zivilisation.
Nachdem es die ganze Nacht regnete, ist am Morgen die Piste total verschlammt. Die Strasse wird zur Rutsch- bahn und die Kurven und Abfahrten lassen den Adrenalinspiegel hochfahren. Wir entscheiden uns 1 Tag zu warten und die kleine historische Minen Stadt, Wiseman, zu besuchen.
Einmalig ist die Kalhabuk Memorial Chapel, die von den 12 Einwohnern immer noch regelmässig besucht wird. Eine Tafel weist darauf hin: “Sunday service at 11 am, public welcome”.
Der Raum lebt durch die vielen Bücher, Bilder, der Kaffee Ecke und dem Holzofen. Auf der hintersten Reihe stehen 2 Schaukelstühle für die Dorfältesten.
Jenseits der Baumgrenze erreicht die Strasse den höchsten Punkt, den 1’463 Meter hohen Atigun Pass in der beeindruckenden Brooks Range. Heute zeigt sich das Wetter von der allerschönsten Seite.
Am Lake Galbraith übernachten wir und lassen uns von den einmaligen Farben und Stimmungen verzaubern. Dunkle Wolken beim Einnachten lassen nichts Gutes erahnen, mal sehen was der nächste Tag bringt.
Diesem Farbenspiel folgt Regen und nochmals Regen der die Piste in kurzer Zeit in eine ”Schlittertour” ver- wandelt. Das lehmige Wasser spritzt bei Schlaglöchern und Bodenwellen bis zu den Fenstern.
In Deadhorse auftanken. In der Industriestadt ist aus Sicherheitsgründen Campieren verboten. So fahren wir einige Meilen zurück und übernachten am Strassenrand. Sobald die Piste etwas abtrocknet sind “Grader” an der Arbeit.
Den legendären Dalton Highway hoch an die Beaufort-See zu fahren ist ein einmaliges Erlebnis. Wir werden noch lange von dieser ganz speziellen Reise träumen. Eine Herausforderung für Anori und Crew auf einer der gefährlichsten Routen Amerikas bis 70° Nord zu fahren. Es war grossartig!