Indian Summer, Dempster Highway

Reisezeit: 31. August - 07. September 2017 Wetter: Bewölkt, Sonne, Regen, Nebel 1,5° - 16 °C Staaten: Yukon, Northwest Territory
vorherige Seite vorherige Seite nächste Seite nächste Seite
© fotos & text by e + w. burger, 2024
Den “Indian Summer” (Herbstfarben) auf dem Dempster Highway zu erleben ist sicher eines der grössten Erlebnisse. Jenseits der Baumgrenze breitet sich bis ans Nordpolarmeer die Welt der Tundra aus. In diesem rauen Klima vermag nur eine Vegetation zu überdauern, die den langen dunklen Wintern mit ihren eisigen Schneestürmen trotzen kann und sich mit einer kurzen Wachstumsperiode zufrieden gibt.
Den geschotterten Dempster Highway zu fahren ist bereits ein Abenteuer. Von Dawson City bis Inuvik sind es 747 km. Auf der ganzen Strecke gibt es nur 3 Ortschaften. In dieser fast unwirklichen Welt fahren wir Richtung Norden.
Die Fähren über den Peel und Mackenzie River verkehren nur Juni bis Mitte Oktober. Im Winter werden sie durch Eisbrücken ersetzt. Bei zu dünner Eisdecke in der Übergangszeit kommt der Verkehr für etwa 5 Wochen auf der Strasse zum Erliegen. Früh morgens sind wir die einzigen Gäste.
Ab und zu überquert ein Schwarzbär die Strasse oder ist er vielleicht wie wir auf dem Weg nach Norden?
Sie ist das nördlichste katholische Gotteshaus der Welt.
Die extrem an die Witterung angepassten, meist kleinen und gedrungenen Pflanzen wachsen in Spalten und Senken oder hinter Felsen und Hügeln. Trotz den ungünstigen Bedingungen können sich vielfältige Vegetationen durchsetzen. Ende August / Anfang September verfärben sich die Pflanzen - und ein riesiges Farben Meer breitet sich aus.
Der 1959 begonnene Bau des Dempster Highways von Dawson bis Inuvik nahm 20 Jahre in Anspruch. Die Strasse verläuft dabei erhöht auf einer isolierenden Schotterschicht über dem Permafrostboden. Im November 2017 wird der Dempster Highway um 137 km verlängert - von Inuvik nach Tuktoyaktuk. Auch diese Piste liegt 1,8 m über der Tundra um ein Schmelzen des Permafrosts zu vermeiden. 8 Brücken sind an- gelegt um Flüsse zu überqueren. Damit der Permafrost so wenig wie möglich Schaden nimmt, wurde nur in den Wintermonaten mit etwa 150 Personen gearbeitet. Das Projekt kostet etwa CAN $ 299 Millionen. Für den Unterhalt der Strasse wird jährlich etwa CAN $ 1,8 Millionen einberechnet. Zahlen, die uns in der märchen- haften Gegend kaum beschäftigen.
Wir geniessen die verzauberte Landschaft und die Einsamkeit.
Die leuchtenden Farben, die einem Wunder gleichen.
Nach 3 Tagen erreichen wir Inuvik, die grösste kanadische Siedlung nördlich des Polarkreises mit 3’500 Ein- wohnern. Wir sind glücklich, dass der Happy Valley Territorial Park noch offen ist - ein super Platz oberhalb des Mackenzie Deltas. Die grösste Sehenswürdigkeit von Inuvik ist die Iglu Kirche “Our Lady of Victory”.
Here the road ends, but the journey is just beginning. It is 747 kilometres back to the Klondike Highway.....
Nach 2 Nächten in Inuvik mit Nordlichtern und Vollmond machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Süden. Beim Arctic Circle verbringen wir eine Nacht. Langsam ziehen Wolken auf, doch wir dürfen nochmals die volle Pracht der Weite, der Farben und des Lichtes geniessen.
Wir werden noch lange von den “magischen” Tagen auf dem Dempster Highway träumen. Auf der einzigen Strasse in Kanada, die über den Arctic Circle führt - von den Klondike Goldfeldern, durch die Ogilvie und Richardson Berge bis zum riesigen Mackenzie Delta.
Die einmalige Schönheit dieses Landes wird in uns weiterleben.