© fotos & text by e + w. burger, 2024
Weltkulturerbe Gammelstad Kirchstadt
Reisezeit:
Dezember 2023
Wetter:
Bedeckt, leichter Schneefall windig -15° bis -19° C
Gefahrene Kilometer:
3‘252 km
Die Steinkirche ist ein imposantes Bauwerk und zeugt vom finanziellen Wohlstand der Gegend.
Von Schwedens insgesamt 71 Kirchstädten existieren heute nur noch sechzehn.
Gammelstad hat Schwedens grösste und am besten erhaltene Kirchstadt mit 404 Häuschen.
Bei dieser klirrenden Kälte treffen wir kaum Menschen - Stille und Einsamkeit umgeben uns
Anfangs bauten die Bewohner des Dorfes ihre Häuschen dicht beieinander an der Strasse zur Kirche. Als alle Wege zur Kirche von
Häuschen gesäumt waren, wurden auch die Zwischenräume bebaut.
In Gammelstad sind die Kirchstadtbräuche immer noch lebendig. Drei- bis viermal pro Jahr werden die Gemeindemitglieder zu
Kirchenfeiertagen eingeladen und während des traditionellen Konfirmandenunterrichts wohnen die Jugendlchen in den Kirchhäuschen.
Auf diese Weise entstanden die engen Gässchen zwischen den Häuschen.
Die unregelmässige Platzierung der Häuschen spricht für ein „Bauen nach Bedarf“.
Während der "nächtlichen Brautwerbung" an den Jugendfeiertagen wurden viele Bekanntschaften gemacht, die später zu Ehen führten.
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Vor 1000 Jahren lag das Land in dieser Gegend 10 Meter unter Wasser. Der Kirchberg im heutigen Gammelstad war eine kleine Insel in
der Mündung des Lule Flusses. Im 14. Jahrhundert wurde das Gebiet Handels- und Marktplatz und Zentrum einer Kirchgemeinde.
Die Kirchstadt war der natürliche Treffpunkt für alle Kirchgemeindebewohner. Hier strömte man zusammen, um Gottesdiensten
beizuwohnen, Märkte und Gerichtsverhandlungen zu besuchen, aber auch um Freunde und Bekannte aus anderen Dörfern zu treffen.