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Trans-Labrador Highway

Reisezeit: 24. bis 29. Juni 2022 Wetter: Nebel, bewölkt, sonnig, windig, Regen 8 bis 22°C Gefahrene Kilometer: 6‘555km Der Trans-Labrador Highway liegt in der östlichsten Provinz Kanadas, in der Atlantikregion des Landes. Der größte Teil der Straße war bis vor wenigen Jahren eine Schotterstrasse. Der Highway wurde 1992 gebaut und führt uns mitten durch die Einsamkeit des Nordens. Ein Paradies für all diejenigen, die die freie Natur lieben.
Der Trans-Labrador Highway ist so „leer“, dass man stundenlang fahren kann, ohne einen Menschen zu sehen. Zwischen den Städten liegen teilweise hunderte Kilometer, ohne jegliche Versorgungsstationen, Diesel, Wasser, Lebensmittel und ohne Netzabdeckung .
Labrador City wurde in den 1960er Jahren von der Iron Ore Company of Canada um die reichen Eisenerzvorkommen herum gebaut. Da wir keine Mine besichtigen können, stellen wir uns wenigstens neben so einen Megatruck. Wau, du bist ganz schön gross!!
Die Churchill Falls Generation Station ist eine der grössten unterirdischen Wasserkraftwerke der Welt und bietet Millionen von Verbrauchern in ganz Nordamerika saubere, erneuerbare Energie. 11 Turbinen nutzen die Kraft des gigantischen Churchill Rivers und erzeugen jährlich 35‘000 Gigawattstunden. Hässlich sind die vielen Stromfreileitungen, die durch die Landschaft gezogen werden.
dafür begegnen uns immer wieder Schwarzbären
Labrador ist eine der letzten unberührten Gebiete der Erde. Die Landschaft ist übersät mit Teichen und Seen, es wimmelt von tosenden Flüssen und ist mit dichten borealen Wäldern bedeckt.
doch das ist bald Vergangenheit, denn die 1‘246 km von der Atlantikküste bis Labrador City werden in wenigen Wochen vollständig asphaltiert sein - trotzdem wird sie eine der einsamsten Strassen der Welt bleiben.
Wir fahren nochmals ans Meer, nach St. Lewis, „Iceberg Capitol of the World“. Doch auch hier gibt es nur einige Mini-Eisberge…
In Red Bay produzierte im 16. Jahrhundert eine baskische Walfangstation Lampenöl für Europa.
Auf dem Labrador Highway haben die Mega-Transporter Vortritt. Oft spritzt Kies und beschädigt Windschutzscheiben…
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Das Gefühl von Freiheit wird bleiben. Wenn nur die Millionen Black Flies nicht wären. Gleich am ersten Tag erwischen sie uns und beissen uns in Nacken und Ohren. Die Bisse schwellen an und das deutlich länger als bei normalen Stechmücken. Die Insekten vermiesen uns das Draussensein und wir verbringen mehr Zeit im Auto als uns lieb ist.
Dieser Highway wurde kürzlich in Expedition 51 umbenannt und ist eine Durchgangsstrasse für Abenteurer. Wir haben jeden Kilometer genossen - mitten durch das Herz des grossen Landes.